Chronik des Fanfarenzugs Großstadelhofen
Wer sich schon in seiner Jugend aktiv der Musik
verschreibt, den läßt sie nicht mehr los. Selbst lebensbedingte Zwangspausen
sind dabei nur vorübergehende Erscheinungen.Um so mächtiger bricht sie sich nachher freie Bahn und
verlangt neue Hingabe und Aktivität, aber auch viel Opfer an Freizeit.
So war es zu Beginn des Jahres 1965 um Horst Raff bestellt, der sich in Großstadelhofen ein neues Domizil geschaffen hatte. Schon von früher Jugend an hatte er sich der Musik verschrieben, war sechs Jahre lang Trompeter bei der Bürgermiliz seiner Heimatgemeinde Sipplingen und trat nach der Übersiedlung in den Oberen Linzgau im Jahr 1955 der Musikkapelle Denkingen bei, der er bis 1963 angehörte. Sein beruflicher Einsatz ließ dann einen regelmäßigen Probenbesuch nicht mehr zu und er mußte zwangsläufig auf seine ihm liebgewordene musikalische Tätigkeit verzichten. Diesen Verzicht hielt er annähernd zwei Jahre aus, doch dann kam sein musikalischer Idealismus wieder zum Durchbruch und die Musik hatte ihn wieder restlos in ihrer Gewalt, verlangte von Ihm aber auch als Tribut seine ganze Freizeit.
Als Mitglied des Narrenvereins Aftholderberg, der altes
Brauchtum pflegte, bemängelte Horst Raff das Fehlen eines Musikkörpers, der vor
allem in der Fasnetszeit auch den übrigen örtlichen Vereinen den musikalischen
Rahmen gab. Weil es damals im oberen Linzgau außer den üblichen
Feuerwehr-Spielmannszügen eigentlich keinen richtigen Fanfarenzug gab, kam ihm
der Gedanke, einen solchen zu gründen und er stieß in Großstadelhofen sofort
auf reges Interesse. In Erwin Moser und Peter Narr fand er seine ersten
Mitstreiter. Flugs fuhr man nach Ravensburg und kaufte dort, jeder auf eigene
Kosten, zwei Fanfaren und eine Landsknechttrommel. Abend für Abend wurde dann
in Horst´s Keller fleißig geübt. Der helle Fanfarenklang und der dumpfe
Trommelschlag drang durch die feinsten Ritzen der umliegenden Gehöfte.
Schnell stellten sich Neugierige ein und mit Albert
Erne, Emil Faden, Karl Scherer, Paul
Waizmann und Adam Willibald kam Begeisterung und Leben in die Gruppe.
Weitere Instrumente wurden angeschafft, mit Kreide wurden Noten an die
Kellerwand geschrieben und geübt, geübt und noch einmal geübt. Wollte man doch
schon bei der unmittelbar bevorstehenden Fasnet den ersten öffentlichen
Auftritt wagen. Dieser fand dann auch am
"Schmotzigen Dunschdig" in Aftholderberg mit durchschlagendem
Erfolg statt.
Dieser zeigte sich dann auch in einem enormen Zustrom begeisterter Anwärter. Jeder wollte zu den "Auserwählten" gehören und es kam einer Kränkung gleich, wenn man aus irgendwelchen Gründen abgewiesen wurde. Zum Jahreswechsel 1965/66 konnten bereits 20 gut ausgebildete Bläser und Trommler mit schneidigen Märschen das alte Jahr verabschieden und das neue willkommen heißen.
Um der ganzen Sache auch nach außen hin das richtige
Gesicht zu geben, schaffte man gleich zu Jahresbeginn 1966 eine einheitliche
Kleidung an, die aus preisgünstigen königsblauen und gelb besetzten
"Nicki-Pullis" und einem breitkrempigen, blauen Hut mit gelber Feder
bestand. So angetan marschierte der Zug erstmals an der Fastnacht 1966 mit
klingendem Spiel bei strahlendem Winterwetter von Großstadelhofen nach
Aftholderberg, um dort am närrischen Geschehen mitzuwirken. Höhepunkt dieser
Fasnet war dann allerdings die erstmalige Teilnahme am Rosenmontags-Umzug in
Pfullendorf, wo der neue Fanfarenzug begeistert gefeiert wurde.
Am 8. Oktober 1966 gründete die auf 30 aktive Spieler
angewachsene mit ihren auch aus den Nachbargemeinden stammenden Mitgliedern auf
Vorschlag von Horst Raff offiziell den "Fanfarenzug Großstadelhofen".
In dieser Vollversammlung im "Dorfkrug" schlug der Gründungsvorstand
den Mann der ersten Stunde, Erwin Moser zum 1.Vorsitzenden, Paul Waizmann zum
Schriftführer und Albert Erne zum Kassierer vor. Dieser Vorschlag wurde
einstimmig angenommen. Er selbst nahm ebenfalls in einstimmigem Auftrag der
Versammlung weiterhin die Gesamtleitung des Fanfarenzuges als Tambourmajor an.
Kurze Zeit später, man schrieb den November 1966 lernte
Horst Raff den in Pfullendorf wohnhaften Hellmuth Böttinger kennen. Wie sich
herausstellte, war dieser beim ehemaligen Reichsarbeitsdienst Ausbilder der
Querpfeifer des Spielmannszuges der Wachabteilung in Stuttgart.
Er erklärte sich ohne Wenn und Aber bereit, dem
Fanfarenzug beizutreten, und eine Pfeifergruppe zu gründen. In kürzester Zeit
fanden sich vier Mädchen, unter ihnen seine beiden Töchter Monika und Petra
sowie vier Jungen, die mit ihrem Ausbilder zusammen bereits am Fasnetsumzug
1967 in Pfullendorf ihren ersten Auftritt hatten.
Bei einer Blütenfahrt am 25. Mai 1967 konnte der
Fanfarenzug in Sipplingen mit einem großen Repertoire sein Können unter Beweis
stellen. Sein guter Ruf ging weit über die Grenzen von Großstadelhofen hinaus.
Man war auf 44 aktive Spieler angewachsen und bei vielen Veranstaltungen
gefragt. Bei der 1976 unerläßlich gewordenen Uniform-Neuanschaffung war man der
königsblauen Farbe treu geblieben. Zusammen mit der inzwischen befreundeten Narrenzunft
"Berggeister Aftholderberg" leistete man vielen Einladungen Folge, so
aus Rapperswil, mehrfach aus Schaffhausen, Tuttlingen, Schutterwald, Freiburg
im Breisgau, Wehingen, Grenzach Wylen, Horb und vielen mehr.
Ein absoluter Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war im
August 1980 das 15jährige Gründungsjubiläum. Neben 18 auswärtigen Fanfarenzügen
waren auch Prominente Gäste anwesend, so als Schirmherr der
baden-württembergische Sozialminister Dietmar Schlee, ferner MdB. Dr. Hermann
Schwörer, Landrat Jürgen Binder und Bürgermeister Hans Ruck, sowie viele
Vertreter des öffentlichen Lebens. Besonders muß an dieser Stelle erwähnt
werden, daß die gesamte, über 120 Mann starke Bürgermiliz Sipplingen mit ihrem
Kommandanten und Landeskommandanten Franz Raff das dreitägige Fest
mitgestaltete.
Der Hauptfesttag wurde von dieser Bürgermiliz in ihren
prächtigen, historischen Uniformen mit einem feierlichen Feldgottesdienst
eingeleitet, wobei eine Ansprache mit Totenehrung des Landeskommandanten der
badisch-hessischen Bürgerwehren, Franz Raff, dieser Feier einen würdigen Rahmen
gab und die anschließende Parade war für die zahlreich anwesende Bevölkerung
ein eindrucksvolles und nachhaltiges Erlebnis. Auch die Mengener Bürgerwehr war
mit einer prächtigen Abordnung vertreten.
Kurz nach dem Fest gab der beruflich völlig überlastete
Horst Raff sein Amt an den damaligen 2.Vorsitzenden Heinz Stoll ab, der den
Verein bis 1985 leitete. Währen dieser Ära wurden nicht nur neue Trommeln
angeschafft, sondern auch der Gründer Horst Raff anläßlich seines
50.Geburtstages im Jahr 1984 zum Ehrenmitglied ernannt. Ein Jahr später, also
1985, wurde Alois Wohlfarth einstimmig zum neuen Vorsitzenden und Tambourmajor
gewählt. Mit dieser Wahl fand ein Generationswechsel statt, der sich mit entsprechender
Dynamik positiv auf die Struktur des Vereines auswirkte. Noch im gleichen Jahr
wurde nicht nur eine neue Vereinssatzung erarbeitet, die auch eine passive
Mitgliedschaft ermöglichte, die Eintragung in das Vereinsregister durchgeführt,
sondern in kleinerem Rahmen das 20-jährige Bestehen des Fanfarenzugs gefeiert.
So wurden am 21. Juli 1985 alle ehemaligen aktiven Mitglieder zu einem
Stehempfang in das Großstadelhofer Rathaus eingeladen, um ihnen für Ihre
Aufbauarbeit und Treue zum Verein zu danken und die Verbindung mit ihnen
weiterhin aufrecht zu erhalten.
Auch in musikalischer Hinsicht ging der Fanfarenzug neue
Wege. Mit der Anschaffung von ES-Hörnern und Bässen wurde das Klangbild
erweitert und die Tätigkeiten dehnten sich von nun an mehr und mehr über die
Fasnet auf das ganze Jahr aus. Ein besonderes Ereignis war im Sommer 1987 die
Teilnahme an einem 2-tägigen Grillbiwak des Fanfarenzuges Laiz. Bei der
Jahreshauptversammlung 1989 wurde die gesamte Vorstandschaft erneut in ihrem
Amt bestätigt. Überhaupt wurde das Jahr
1989 das wohl aktivste Jahr in der gesamten Vereinsgeschichte. So nahm der Zug
an zahlreichen Spielmanns- und Fanfarenzugtreffen teil und unternahm im Herbst
nach mehrjähriger Pause einen längeren Ausflug, der gleichzeitig mit der Teilnahme
am 10-jährigen Jubiläum der Badischen Schalmeienkapelle Freiburg EV verbunden
wurde.
Vom 19. bis 21.Mai 1990 feierte der Fanfarenzug
Großstadelhofen sein 25-jähriges Bestehen. Dieses wurde in einem größeren
Rahmen abgehalten. Eröffnet wurde es am Samstagabend von befreundeten
Fanfarenzügen und anschließendem Tanz. Der Sonntag begann mit einem
Festgottesdienst. Der Gründer Horst Raff wurde zum Ehrentambourmajor ernannt.
Auch etliche Vereinsmitglieder wurden für 10-, 15-, und 20-jähriges Mitwirken geehrt.
Nachmittags fand ein Festumzug mit 20 Fanfaren- und Spielmannszügen statt, die
Ihr Können bei anschließendem Wertungsspielen um einen Pokal unter Beweis
stellten. Der Abend wurde mit Musik und Tanz beendet. Am Montag klang das Fest
mit einem Feierabendhock aus. Alle Veranstaltungen fanden im Festzelt in
Großstadelhofen statt. Der Fanfarenzug wurde von den Berggeistern Aftholderberg
und der Freiwilligen Feuerwehr Großstadelhofen nicht unerheblich unterstützt.
Schirmherr des Festes war der Pfullendorfer Bürgermeister Hartmut Dinter
Einer der Höhepunkte beim Fanfarenzug, die Fasnacht,
fiel wie vielerorts im Jahre 1991 wegen des Golfkrieges aus. Kleinere und
größere Aktivitäten beherrschten die letzten Jahre das Vereinsgeschehen. So
wurde auch 1991 eine Fahnenschwingergruppe ins Leben gerufen. Im Jahr 1992 trat
Alois Wohlfarth von seinem langjährigen Amt als Tambourmajor zurück. Obwohl Ihm
der Fanfarenzug sehr ans Herz gewachsen war und er sich nur schwer dazu
entschließen konnte, war es doch durch die vielfältigen Aufgaben notwendig
geworden, die musikalische und organisatorische Leitung, die bisher von Alois
Wohlfarth alleine bewältigt wurde, aufzuteilen. Dadurch wurde er als 1.Vorstand
bestätigt und Matthias Raff übernahm einstimmig gewählt das Amt des Tambourmajors.
In diesem Jahr
wurde zum ersten mal mit großem Erfolg der
Großstadelhofer Scheuerhock vom Fanfarenzug in eigener Regie
durchgeführt. 1993 wurde mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses in
Großstadelhofen begonnen. Hier fand der Fanfarenzug mittlerweile eine neue
Heimat, die durch großes Engagement und Eigenleistung möglich wurde.
Am 26. Juni 1994 nahm der Fanfarenzug in Herdwangen am
historischen Festumzug der 800-Jahr-Feier teil. Am 17.12.1994 wurde zum
70.Geburtstag des Ehrenmitgliedes Erwin Moser gespielt. Auch für den
Ehrentambourmajor und Gründer Horst Raff wurde noch in diesem Jahr aufgespielt.
Er feierte am 28.12.1994 seinen 60. Geburtstag im Gasthaus Frieden in
Aftholderberg.
Vom 15.-17. Juli 1995 feierte der Fanfarenzug Großstadelhofen sein 30.-jähriges Bestehen. Am Samstagabend wurde das Fest durch die Band "Nightlife" eröffnet. Mit Einlagen durch Fanfarenzüge und Schallmeienkapellen aus der näheren Umgebung wurden die Festgäste unterhalten. Der Sonntag begann mit einem Frühschoppen bei dem die Gäste unter anderem von unserem Schirmherr Bürgermeister Dr. Heiko Schmid, aufs herzlichste begrüßt wurden. Nach dem Stabführerempfang begann der Festumzug, an dem 10 Fanfarenzüge, Spielmannszüge und Schallmeienkapellen teilnahmen.Der Nachmittag wurde von den Musikgruppen musikalisch umrahmt. Zum Festausklang am Montagabend wurde ein Feierabendhock angeboten, der ebenfalls ein voller Erfolg war. Gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Großstadelhofen wurde ein Zelt angeschafft, das beim Jubiläum erstmals als Vorbau für die Feuerwehrgarage verwendet wurde. Zum Gelingen des Festes trugen neben den aktiven und passiven Mitgliedern des Fanfarenzuges Großstadelhofen auch der Narrenverein Berggeister Aftholderberg, die Freiwillige Feuerwehr Großstadelhofen und viele Großstadelhofer Privatpersonen bei.
Von Bedeutung war in diesem Jahr auch die 775-Jahrfeier
in Pfullendorf am 21.07.1995 bei der, der Fanfarenzug Großstadelhofen zur
historischen Stadtrechtsverleihung aufspielte.
An dieser Stelle sei auch an die Einweihung des
Dorfgemeinschaftshauses in Großstadelhofen am 01.10.1995 erinnert, an welcher
der Fanfarenzug Großstadelhofen bewirtete und musikalisch verwöhnte. Das neue
Dorfgemeinschaftshaus wurde gut aufgenommen und ist bei vielen größeren und
kleineren Begebenheiten und von Vereinen bestens genutzt.
Am Bunten Abend anläßlich der Fastnacht `98 wurde
erstmals der neue Aftholderberger Narrenmarsch vorgestellt, den Gabi Möhrle und
Manfred Raff komponierten, und der nun durch den Fanfarenzug gespielt,
ständiger Begleiter durch die Fastnacht ist.
Am 12./13.09.1998 wurde die 25 jährige Eingemeindung
Großstadelhofens , zusammen mit dem diesjährigen Scheuerhock gefeiert. Am
Samstag wurde durch Livemusik und verschiedene Fanfarenzüge für Stimmung
gesorgt.
Der Sonntag begann mit einem Festgottesdienst und das anschließende
Festbankett wurde vom Fanfarenzug Großstadelhofen eröffnet und vom Chor Chips
und Flips, der schon den Gottesdienst gestaltet hatte musikalisch umrahmt. Die
Ansprachen von Bürgermeister Dr. Heiko Schmid, Ortsvorsteher Christoph Teuber,
des Feuerwehrkommandanten Franz Glöckler, sowie des Fanfarenzugvorstandes Alois
Wohlfahrt fanden aufmerksame Zuhörer. Nach reichhaltigem Mittagstisch, Kaffee
und Kuchen und Spielen für "Jung und Alt" klang der Sonntag
harmonisch aus.
An der Generalversammlung am 19.03.1999 trat Alois
Wohlfahrt nach ereignissreichen 14 Jahren Amtszeit denen er zuletzt als erster
Vorstand nachkam, zurück. Während seiner Anfangszeit als Tambourmajor und
erster Vorstand war er an vielen maßgeblichen Veränderungen beteiligt. So wurde
unter seiner Leitung die Vereinssatzung und die Eintragung ins Vereinsregister
durchgeführt. Auch gab es nun feste Bestandteile im Vereinsleben , wie der
" Schmotzige Dunschdig" in der Fasnet, die jährlichen Weihnachtsfeiern
oder der nun schon traditionelle Scheuerhock. Durch die Anschaffung von Hörnern
und Bässen ging es musikalisch stetig aufwärts. Er legte auch viel Wert auf die
Ausbildung neuer Mitglieder, für die er unermüdlich und mit hohem persönlichen Einsatz
nachkam. In seine Tätigkeit fielen auch das 20 , 25, und 30 jährige Jubiläum .
Viele Ausflüge und Auftritte die den Zusammenhalt festigten wurden von ihm
gestaltet. Er steht weiterhin mit Rat und Tat als aktiver Fanfarenbläser zur
Verfügung. Als neuer erster Vorstand wurde Harald Kirchmann gewählt.
Am Scheuerhock `99 wurde erstmals ein Seifenkistenrennen
veranstaltet. Das Rennen wurde mit originellen und ideenreichen Gefährten am
Nachmittag durchgeführt. Es war ein voller Erfolg, an den auch weiterhin
angeknüpft werden soll.
Bei der diesjährigen Generalversammlung stellte sich
Matthias Raff nach 8 Jahren nicht mehr
zur Wahl des ersten Tambourmajors. Unter seiner Führung wurden einige neue
Stücke mit Erfolg in Angriff genommen. Außerdem regte er an, das
Erscheinungsbild des Fanfarenzugs in Form neuer Hosen, passend zum Oberteil,
positiv zu verändern. Er stellte sich als zweiter Tambourmajor zur Verfügung
und wurde als solcher gewählt. In diesem Amt unterstützt er den ersten
musikalischen Leiter seit vielen Jahren. Als erster Tambourmajor wurde Manfred
Raff gewählt.
Am 30. September feierte der Fanfarenzug Großstadelhofen
sein 35-jähriges Bestehen. Ein Sternmarsch auf dem Pfullendorfer Marktplatz mit
19 Fanfarenzügen stellte den Höhepunkt der Feier dar .Viel Spaß und
Unterhaltung hatten die Gäste beim
anschließenden Aufspielen der Fanfarenzüge sowie bei Tanz und Musik mit der
Band "Night Life" in der Pfullendorfer Stadthalle.
Ohne die tatkräftige Unterstützung des befreundeten
Narrenverein Berggeister Aftholderberg wäre dieses Jubiläum in dieser Form kaum
zu bewältigen gewesen.
Das Jahr 2001 stand ganz im Zeichen des Pfullendorfer
Seeparkfestivals.
Zur Eröffnung des Seeparkfestivals sorgten mit einem
gemeinsamen Auftritt, mit dem FZ Walbertsweiler, für einen tollen Auftakt. Aber
auch im Laufe des Jahres waren diverse Einsätze im und um den Seepark durch Mitglieder
des Fanfarenzuges gefordert, die dem gerne nachkamen und so die Verbundenheit
zur Stadt Pfullendorf zum Ausdruck brachten.
Im darauffolgenden Jahr sorgte vor allem die Nachricht
über das Entstehen eines Fernsehfilms in Pfullendorf bei den zahlreichen
Vereinen für Furore. Auch der Fanfarenzug wurde zum Vorspiel aufgerufen und
bekam prompt eine Zusage und war im Film zu sehen. Der Film entpuppte sich
allerdings inhaltlich als enttäuschend. Doch zählte hier wohl auch wieder ein
Stück Erfahrung mehr, als Berühmtheit zu erlangen.
Da der Verein infolge des 35- jährigen Jubiläums das
Seifenkistenrennen ausfallen ließ, wurde es 2002 erneut aufgenommen. Leider war
der Vorabend des Festes nicht so gut besucht, wie erwartet. Dafür war der
Festgottesdienst am Sonntag vor dem Rennen ein voller Erfolg, den man
beibehalten hat. In den folgenden Jahren beschränkte man sich auf ein 1-tägiges
Fest, das sich in der Gemeinde gut etabliert hat
Im Jahr 2003 sind vor allem der Geburtstag von Hellmuth
Böttinger, der die Anfänge des Fanfarenzugs in Form einer Chronik in
schriftlicher Form festhielt, und nach langer Zeit wieder eine Hochzeit
eines Vereinsmitgliedes zu nennen, zu denen der Fanfarenzug
aufspielte. Beeindruckend war auch die Leistung des ortsansässigen Marathonläufers
Franz Häusler der am Trans Europalauf von Lissabon bis Moskau mit gutem
Ergebnis teilgenommen hatte und dem der Fanfarenzug zusammen mit seiner Familie
ein Willkommensfest in Großstadelhofen bereitete.
Die Generalversammlung im Vereinsjahr 2004 wurde leider
getrübt durch den tragisch verstorbenen Kassierer Uwe Birk. Er war viele Jahre
als pflichtbewusster Kassierer im Verein tätig, und fehlte kaum bei einer
Probe. Zum Gedenken an ihn wurde ein Moment der Stille eingelegt. Ebenso wurde
unserem Ehrenmitglied Emil Faden gedacht, der zu den ersten Mitgliedern des
Fanfarenzuges gehörte. Bei den nun schon zur Tradition gehörenden
Seifenkistenrennen zeigte er besonderes Interesse an den selbstgebauten Fahrzeugen und auch bei den Rennen war er
immer voller Begeisterung dabei. Beide Persönlichkeiten fehlen dem Verein.
Ansonsten lag der Schwerpunkt des Vereinslebens an der
erfolgreichen Eingliederung der Nachwuchsspieler die inzwischen beachtlich angestiegen war. Auch gehören
einige neu komponierte Stücke ins Repertoire des Fanfarenzuges, die musikalisch
frischen Wind in den Verein brachten.
In diesem Jahr nun dürfen wir das 40-jährige Bestehen
des Vereins feiern und die Vorbereitungen laufen seit geraumer Zeit. Überaus
erfreut waren wir von der großen Anzahl von Rückmeldungen, die unserem Ruf, zu
unserem Freundschaftstreffen und Jubiläum zu spielen, gefolgt sind. Es werden
über 30 Fanfaren,- Schallmeien und Spielmannszüge erwartet. Man kann sich nun
mit Spannung auf ein abwechslungsreiches Programm freuen.
Der Fanfarenzug Großstadelhofen wünscht allen Besuchern
viel Freude beim Aufmarschieren der farbenprächtigen Gruppen, und hofft auf
einen gelungenen Festverlauf. An dieser Stelle sei allen Helfern, insbesondere
dem Narrenverein Aftholderberg, und den Einsatzkräften vor Ort einen großen
Dank ausgesprochen.
Chronik des
Fanfarenzuges Großstadelhofen
1965 - 1990 verfasst von Hellmuth Böttinger
1990 - 2005 verfasst von Ingrid Raff